Ein
kurzer Streit mit unserem Taxifahrer. Eigentlich kein Streit. Ein
Disput. Drei Tage fuhr er uns, aber diese Entscheidung muss er doch
bitte mir überlassen. Um 11.00 Uhr geht mein Flieger. Ich möchte um
8.30 Uhr dort sein. 8 Uhr am Hotel abfahren.
Er
sträubt sich. Er will um 10 Uhr los... Ich glaube er spinnt.
„Der
Flughafen ist bis 10 Uhr geschlossen. Wir brauchen sieben Minuten
dorthin. Na gut, 9.53 Uhr“, gibt er sich kompromissbereit.
Ich
nicht. Er ist Taxifahrer. In seinem Leben noch nie geflogen. Zwei
Stunden vorher mindestens. Das erkläre ich ihm. Und gestehe ihm auch
einen kleinen Zeiterfolg zu: „Ok, 8.15 Uhr“
Ihm
kann es doch eigentlich egal sein. Ist es ihm dann auch.
Um
8.15 Uhr steht er pünktlich vor meinem Hotel. „Geht doch“, denke
ich.
An
all das muss ich seit knapp zwei Stunden denken. Seitdem ich
pünktlich im 8.22 Uhr am Flughafen ankam und feststellte, dass „der
Flughafen ist geschlossen“ gar keine Floskel war. Lächelnd hocke
ich als einziger Mensch auf dem riesigen Areal. Der Flughafen ist
geschlossen. Mit einem riesigen Fahrradschloss von innen verriegelt.
Macht gar nix. Ich check schonmal die Lage und freu mich des Lebens.
Um
zehn Uhr Trubel. Taxis fahren vor. Passagiere steigen aus.
„Duckmäuser!“, denke ich. Man muss sich auch mal für seine
Ideale gerade machen, selbst wenn es nur eine andere revolutionäre
Ankunftszeit am Flughafen sein sollte.
Dann kommt das Personal. Die Sicherheitsbeamten, die Check-In-Schalter-Leute und die Besatzung. Das ist alles sehr familiär.
Um 10.15 Uhr wird das Schloss von Innen entriegelt. Wir treten ein. Schade, dass kein Gebäck gereicht wird. Würde passen. Um 11 Uhr ist die ganze große Reisefamilie im Flieger und wir starten pünktlich.
Gut,
dass ich so früh da war. Sonst wäre
vermutlich das Chaos ausgebrochen.
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