Samstag, 26. Mai 2012

Hitze in Bangkok

Ich steige aus dem Flugzeug. Alles ist bunt. Betriebsam. Eine Großstadt, wie ich sie kenne. All die alten Bekannten meiner Reise stechen mir sofort wieder ins Auge. Allen voran das große gelbe M. In China kaum existent. Hier an jeder Ecke: MC Donalds. Aber auch Starbucks, Kentucky Fried Chicken. Das ist nicht schön, aber: Ein bisschen Fastfood-Heimat.
Die Häuser sind hoch. Der Duft der Straßenstände in der Nase. Händler bieten ihre gefälschte Ware feil.

Das sind meine Eindrücke, die jedoch alle von einem alles umfassenden Eindruck erdrückt werden.
Ja, Bangkok ist bunt, schön, preiswert, westlich – aber Bangkok ist vor allem eines: Heiß! Es ist so scheiße warm!
Nach 30 Sekunden klebt mein T-Shirt an unzähligen Hautstellen. Ich werde es später nur unter großen Abzieh-Schmerzen vom Körper abtrennen können. Dabei habe ich viel Hitze erlebt. In Brasilien war es weit über 30 Grad, aber ein einigermaßen frischer Wind vom Meer sorgte für Abkühlung. In der Hitze von Death Valley in Kalifornien ließ es sich wunderbare im herbstlichen Schatten der Dünenkämme aushalten und in Dubai war es zwar noch viel heißer, aber es gab eigentlich keinen Moment wo man wirklich unklimatisiert durch die Gegend lief.

In Bangkok schon. Und mit der Wärme paart sich eine Luftfeuchtigkeit, bei der man sich wundert, dass sie nicht als Regentropfen zur Erde fällt. Aber für die Tropfen sorge schließlich auch ich. Mit großem Marschgepäck schleppe ich mich zum Taxi. Ein neuangelegter Kanal bleibt auf meinem zurückgelegten Weg zurück. Wie immer werde ich am Flughafen mit einer Hotelpauschale von Taxifahrern betrogen. Da ich noch einige Male Bangkok anfliegen werden, schwöre ich Rache. Aber erst wenn ich wieder atmen kann. Das Hotel liegt auch nicht citynah. Egal. Im Taxi ist es kühl.

Ich wünsche die Fahrt dauert ewig. Tut sie nicht. Ich schlepp mich die zwanzig Meter ins Gebäude. Was ich aus dem Taxi sah, war großartig. Sehen geht also und meine Gedanken kreisen um eine Frosta-Thermoanzug. Wo soll ich den allerdings herbekommen? Gibt es soetwas überhaupt?

In meinem Zimmer werfe ich mich auf mein Bett. Die Klimanlage ist direkt über mir angebracht und pustet mit Windstärke fünf. Ich stelle sie auf die kälteste mögliche Temperatur. 16 Grad. Frontal. Hamburgwetter. Ich schlafe ein. Als ich aufwache. Habe ich eine Stunde im Windkanal gepennt. So fühle ich mich auch. Meinen Nacken kann man knicken.

Ich schaue aus dem Fenster. Und sehe Bangkok. Wie es lebt.

Willkommen in Thailand.




Mit dem Taxi vom Flughafen zum Hotel
Allüberall ein ganz besonderes (teures) Erlebnis

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