Freitag, 11. Mai 2012

Keine Touripreise


Während ich in jedem Restaurant großen Aufpreis bezahlen muss. Schließlich bin ich Tourist. Dreht Willi den Spieß stets um. Sehr offensiv handelt er die sowieso schon niedrigen Einwohner-Preise runter. „Er ist unser aller Gast in Xian. Müssen wir überhaupt etwas zahlen?“

Das ist mir schon etwas peinlich. Geht aber auf. In den drei Tagen zahle ich insgesamt so viel wie sonst für eine Mahlzeit. Und ich versuche eigentlich immer für uns alle Drei zu bezahlen. Was leider auch nicht immer funktioniert, da stets wenn die Preise feststanden schon von irgendwoher ein Schein gewandert kommt. So tue ich was mir bleibt: Mich herzlich bedanken.

Kaum eine Mahlzeit endet dann ohne Fotosession, denn die meisten Restaurantbesitzer wollen mit mir auf ein Foto und zücken ihre Apparate. So ist es in Xian, wenn man nicht die klassischen Touri-Lokale besucht. Mache ich gerne und würde mich nicht wundern, wenn ich demnächst in einigen Lokalitäten an der Wand hänge. Vielleicht hat Willi auch sonstwas erzählt. Keine Ahnung welchen europäischen Promi er ihnen aufgebunden hat. Aber vielleicht auch nicht. Dann steht einfach unter den Fotos: Lange Nase, dicker Bauch – unser erster Gast aus Europa!

Jedenfalls wird jedes Mahl zum Ereignis und ich habe mir nach meiner Suppenerfahrung vorgenommen einfach alles zu probieren. Die herrlichen Dim Sum sowieso, aber auch die speziellen Nudeln aus Xian, weitere scharfe Suppen, die man nur mit einem riesigen Topf Reisnudeln derart „neutralisieren“ kann, dass sie dann immer noch wie ein Hexentopf schmecken und frisch Gebratenes von der Straßenecke von dem ich bis heute nicht weiß, was es gewesen sein könnte. Vielleicht auch besser so.


glückliche Tage

schneller Nudelimbiss

kaum scharf

direkter Blick in die Töpfe

Und keine Skrupel vor Straßenständen mehr



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