Während
ich in jedem Restaurant großen Aufpreis bezahlen muss. Schließlich
bin ich Tourist. Dreht Willi den Spieß stets um. Sehr offensiv
handelt er die sowieso schon niedrigen Einwohner-Preise runter. „Er
ist unser aller Gast in Xian. Müssen wir überhaupt etwas zahlen?“
Das
ist mir schon etwas peinlich. Geht aber auf. In den drei Tagen zahle
ich insgesamt so viel wie sonst für eine Mahlzeit. Und ich versuche
eigentlich immer für uns alle Drei zu bezahlen. Was leider auch
nicht immer funktioniert, da stets wenn die Preise feststanden schon
von irgendwoher ein Schein gewandert kommt. So tue ich was mir
bleibt: Mich herzlich bedanken.
Kaum
eine Mahlzeit endet dann ohne Fotosession, denn die meisten
Restaurantbesitzer wollen mit mir auf ein Foto und zücken ihre Apparate. So ist es in Xian,
wenn man nicht die klassischen Touri-Lokale besucht. Mache ich gerne
und würde mich nicht wundern, wenn ich demnächst in einigen
Lokalitäten an der Wand hänge. Vielleicht hat Willi auch sonstwas
erzählt. Keine Ahnung welchen europäischen Promi er ihnen
aufgebunden hat. Aber vielleicht auch nicht. Dann steht einfach
unter den Fotos: Lange Nase, dicker Bauch – unser erster Gast aus
Europa!
Jedenfalls
wird jedes Mahl zum Ereignis und ich habe mir nach meiner
Suppenerfahrung vorgenommen einfach alles zu probieren. Die
herrlichen Dim Sum sowieso, aber auch die speziellen Nudeln aus Xian,
weitere scharfe Suppen, die man nur mit einem riesigen Topf
Reisnudeln derart „neutralisieren“ kann, dass sie dann immer noch
wie ein Hexentopf schmecken und frisch Gebratenes von der Straßenecke
von dem ich bis heute nicht weiß, was es gewesen sein könnte.
Vielleicht auch besser so.
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glückliche Tage |
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schneller Nudelimbiss |
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kaum scharf |
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direkter Blick in die Töpfe |
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Und keine Skrupel vor Straßenständen mehr |
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