Wir sehen Tempel. Paläste und die berühmte Khao San-Road. Aber dieses hier steht in keinem Reiseführer. Dabei ist es zauberhaft. Die Sonne geht gerade unter und auf der großen Wiese versammeln sie die Menschen. Familien mit ihren Kindern. Aber auch Erwachsene allein.
Der Platz wird von dem roten Sonnenlicht rot getüncht und der Himmel
hat Farbkleckse die über den Abendhimmel wandern. Drachen. Alle
Meter wird ein weiterer Luftgeselle der Thermik freigegeben. Sie
spielen und zappeln. Sie wippen und kreiseln.
Glühende Väteraugen
verfolgen glühende Kinderaugen, die ihre Drachen verfolgen. Mütter
die verliebt daneben stehen oder selbst einen dünnen Faden ums
Handgelenk wickeln. Wir lassen uns in den warmen Schatten des Tages
fallen und genießen Augenblicke.
Drachensteigen ist in Deutschland
mit kühlen Herbstwinden und goldener Blätterfärbung eng
verbandelt. Und wie ich das liebe. Aber diese warme Sommerluft, diese
heißen Sommerdrachen in glutroter Abendsonne sind anders.
Unnachahmlich. Das Herz füllt sich mit gutem Gefühl. Die Welt kann
so einfach sein. Die Probleme des Lebens sind weit weg. Mindestens
hundert Meter weit weg. Es ist fast so, als flögen sie zusammen mit
dem Drachen davon. Noch bevor sie wieder eingeholt werden, gehen wir
fort. Denn so wie es ist, soll es bleiben.
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