Dienstag, 21. Februar 2012

Zwölfeckiger Stein in Cusco - außerirdisch!


Ich glaube nicht an Außerirdische. Ich glaubte jedenfalls daran, dass ich es nicht glaubte - bislang. Nun allerdings scheint mir die Erklärung Erich von Dänikens als einzige plausible Erklärung für das, was ich meiner Augen gerade nicht trauen kann. Ich stehe vor dem berühmten „zwölfeckigen Stein“ der Stadt Cusco. Diese alte Inkametropole, von der man sich erzählt, dass einst ein goldenes Band um den Marktplatz gezogen wurde. So unschätzbar reich war man zu Zeiten der Hochkultur. Und so unschätzbar reich man war, so unfassbar arm lebt man heute als Indigena wie sich die Ureinwohner Südamerikas heutzutage politisch korrekt nennen – was ihre Armut allerdings auch nicht lindert.
Die Spanier schürften jedes Gramm Gold aus diesem armen Land während ihrer Kolonialzeit oder schmolzen noch vor Ort auf dem Marktplatz von Cuzco jedes noch so kleine (oder große) Schmuckstück ein, um es in die Heimat zu schicken.

Dazu im Vergleich eine spanische Kolonialmauer
nach Erdbeben von der Bevölkerung wieder aufgebaut
Die allerletzten verbliebenen Kunstschätze, die man im Mittelalter nicht fand, wanderten mit der Entdeckung Machu Picchus und den unversehrten Kunstschätzen in die USA.

Erst zur wissenschaftlichen Prüfung und heute will man sie nun aber auch nicht wieder her geben. Peru blieb nichts. Außer die alltägliche kleine Freude, jedem als Spanier zu erkennenden Touristen mindestens das Doppelte von dem abzuknöpfen was üblicher Weise Touristen zahlen müssen. Und das ist ja auch schon ein Vielfaches vom Normalpreis und dabei längst nicht teuer genug (Ich erfuhr so ganz nebenbei, dass viele Peruaner große Fußball-Deutschland-Fans sind. Aus dem einzigen Grund, dass man nicht noch einen EM- oder WM-Titel den Spaniern gönnt und man auf Deutschland diesbezüglich die größten Hoffnungen legt)
Aber eines konnten die Spanier nicht abtransportieren: Zu mächtig waren die großen Steinmauern der Inka-Bauwerke rundherum. Und so baute man lediglich, wenn man denn konnte, obendrauf. Oder man nutze kleinere Inka-Steine als Steinbruch. Es blieben die Großen, die Naturgewalten. Und spätestens mit jedem neuen Erdbeben, das die spanischen Kolonialbauten stets zum Einstürzen brachte, lagen die Inkamauern wieder frei und fest als wäre nie etwas gewesen.

Nun stehe ich vor dem „zwölfeckigen Stein“, dieser findet sich in der Calle Hatunrumiyoc, eine große alte magische Inkamauer säumt diese Straße.

Da musste man einfach aufgrund technischer
Unzulänglichkeit den Mörtel erfinden
Der Stein wiegt mehrere Tonnen und ganz unabhängig von der Frage wie er dort überhaupt hingekommen ist, da die Inkas das Rad noch nicht kannten, kann ich meinen Blick nicht von seiner Verarbeitung wenden. Kein Blatt Papier passt in die Fugen und auch Mörtel war den Inkas bei derart Bauten fremd. Millimetergenau ist dieser Steinkoloss eingepasst und zum Zeichen seiner Besonderheit einem überdimensionalen Puzzleteil gleich, denn die „Zwölf“ war auch schon bei den Inkas eine religiöse Zahl.Wenn man heute 50 Architekturbetrieben diesen Auftrag gäbe, sie dürften alle Maschinen und technischen Errungenschaft der heutigen Zeit nutzen und hätten keine Budgetgrenzen. Ich fürchte, dass unsere heutige Kultur ziemlich alt aussähe. Aber vielleicht tue ich den Architekturbüros auch Unrecht – Dann allerdings hätte ich gerne so einen Stein auf unserem Schulhof eingepasst.

Erich von Däniken beschreibt außerirdische Kräfte, die zu solcher hoher Kunst in der Lage gewesen sein könnten. Schaut man in die melancholischen fast traurigen Gesichter der peruanischen Urbevölkerung, die sie nach Jahrhunderten der Unterdrückung noch lange nicht abgestreift haben, hat allerdings die Erinnerung an das einst so starke technisch versierte Inka-Volk schon etwas sehr Außerirdisches: Alles Weltliche wurde von Menschenhand und Waffengewalt umfangreich vernichtet. Er könnte also Recht gehabt haben. Dieses Wissen existiert nicht mehr. Es ist außerirdisch!



Blick über Cusco

Das sehr weiter zu empfehlende Hostel Alemana

Mit deutscher Gartenkulur. Eine Oase im Alltag eines Weltreisenden




Inka-Mauern als Grundsteine









Stimmung in Cusco

Der Marktplatz war das Zentrum des Inkareiches




Cusco - der "Nabel der Welt"

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