Montag, 21. Mai 2012

Die Juno und geliehene Bücher

Ein großes Bücheregal bei mir zuhause steht im Arbeitszimmer, ein kleineres in meinem Wohnzimmer und selbst im Schlafzimmer liegen ein paar Bücher. Aber wisst ihr wo mein größtes Bücherregal steht? Bei meinen Freunden. Jedenfalls wenn sie die von mir geliehenen Bücher in Regalen aufbewahren.
Ich kann mich nicht beschweren, denn auch meine Regale zieren Bücher, die mir sicher nicht gehören und entweder mit zugeschoben wurden. „das musst du unbedingt mal lesen“ oder ich selbst mir unter den Nagel gerissen habe :„Oh, darf ich mir das mal für die Ferien ausleihen? Klingt super!“ Nach den Ferien wandern sie aus der Tasche auf einen Haufen und irgendwann ins Regal. In meins. Da sind sie verloren. Immer wieder gleitet mein Blick über die fremden Bücher. Ich weiß, es sind nicht meine, aber ich kann mich partout nicht daran erinnern von wem ich sie einst geliehen habe.
Und da ich mich ebenso schlecht daran erinnern kann, wem ich jemals Bücher geliehen habe, stehen viele meiner Bücher vermutlich ebenso mit unbekanntem Besitzverhältnis in fremden Bücherregalen.

Ich weiß allerdings sehr genau einige Titel, die mir fehlen, denn neulich als ich Sandra die Brautprinzessin zeigen wollte, stand es nicht in meinem Regal. Sicher bin ich, dass ich es mittlerweile schon etliche Male erstanden habe. Nämlich immer dann, wenn ich es jemanden zeigen wollte und es eben nicht an seinem Ort stand. Dann bestelle ich es neu und verleihe es bei nächster Gelegenheit bis ich feststelle, es doch wieder nicht mehr zu haben. Gleiches ist mir etliche Male mit „die letzten ihrer Art“ vom Anhalterautoren Douglas Adams und mit dem legendären „Fever Pitch“von Nick Hornby passiert – ganz sicher!

Macht gar nichts. Denn nur aus der Erinnerung weiß ich, dass bei mir folgende drei Bücher rumstehen und mir ganz sicher nicht gehören. Schlicht weil ich sie mir nie gekauft habe und sie mir auch nicht geschenkt wurden:

"Sie nannten mich Luz",  "Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone", "Reiseführer St Petersburg"
Aber wie komme ich überhaupt auf diese Ausleihgeschichten?
Ich wandere durch ein Dorf der Juno, eine Minderheit, die noch heute sehr traditionell lebt und ihre Geschichte für Besucher aufgearbeitet haben. Wir sehen Tänze, Feuerdarbietungen und ein kleines "Heimatmuseum". Normaler Weise bin ich kein großer "Heimatmuseumsfan", hier nun jedoch seh ich Innovatives:

Ein Leihstock. Ein zwei-geteilter Stab. Verleiht man etwas, gibt man den oberen Teil des Leihstocks ebenfalls mit. Man selbst hängt sich den unteren Teil an einen Haken.
Da geht nichts mehr durch die Lappen. Und der Entleiher wird durch sein "Oberteil" immer daran erinnert, dass er etwas zurückzugeben hat.
Wie die Juno es allerdings anstellen, dass sie mit Hilfe des Leihsstocks nicht nur wissen "das" sondern "was und wem" sie etwas geliehen haben, kann mir unsere Museumsführerin auch nicht erklären. Ich bin enttäuscht.

Denn so bleibt der Ausleihstock eine unausgereifte Idee. Wie sieht denn das aus, wenn man statt des Bücherregals daheim mit den nicht zurück gegebenen Büchern ein ganzes Regal voller halber Ausleihstöcke im Raum stehen hat?

Doch auch irgendwie doof, oder?

P.S. In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings ob der Ausleihstock bei Brettspielen wirken würde?  Und ob nicht der ein oder andere noch das ein oder andere Brettspiel von mir bei sich rumstehen hat: Black Box zum Beispiel?



Spaß verstehen die Juno auch bei ihren Kunstdenkmälern

Leihstöcke - ein Teil fehlt - wurde wohl trotzdem nicht
zurück gegeben.

Und lieht man sich etwas bekommt man ein Teil mit

Trommelvorführungen



Auf scharfen Macheten klettern

Kreiselspiele

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