Kaum zu fassen, dass ich nun schon einen Monat durch
das riesige Land getourt war. Großartiges gesehen, Wunderschönes
erlebt und doch kommt es mir so vor als hätte ich lediglich wenige
Teile im größten Puzzle der Welt entdeckt.
Auch dieser letzte Tag bot alles für was ich China zu
lieben gelernt hatte. Mit Zhiyuan
begleitete mich auch am letzten Reisetag ein lieb gewonnener
chinesischer Freund. Ich sah auch heute Tempel, Urwald, mir
unbekannte Völkergruppen. Noch einmal aß ich Unbekanntes, lachte
über Karaoke-Bars und verrückte Taxifahrer.
Und doch blieben so viele Geschichten unerzählt. Wie
wir uns im botanischen Urwald-Garten um Stunden verliefen, als wäre
es das Amazonasbecken persönlich. Wie ich tagelang dachte wir würden
zum Abschluss eine Flussfahrt mit Musik auf dem Mekong-River machen,
bis ich feststellte, dass die Show „Mekong-River“ hieß und wir
diese in einer Halle sähen. Wie hunderte von Pfauen über die Wiese
spazierten und von hunderten Fotoapparaten dabei verfolgt wurden.
So vieles. Unerschöpfliche Geschichten. Nie aufhörende
Erlebnisse.
Weil China nie aufhört anders zu sein. In jeder
Sekunde berührt und überrascht. Weil jede Begegnung eine Geschichte
ist.
China ist fremd. Ja! Aber es ist auch ganz nah. Es ist
so echt. Es verstellt sich nicht. Weil die Menschen an das was sie
tun und was sie leben, glauben. Weil sie ihr Leben und ihr Land
lieben. So wie es ist.
In keinem anderen Land meiner Reise habe ich so viele
Freunde gefunden. Wurde ich an die Grenzen meiner eigenen
Lebensauffassung geführt. Habe ich meine eigene Sozialisation, mein
Leben, meine Überzeugungen und Einstellungen hinterfragt und auch
neu geordnet.
Das hat Kraft gekostet. Und gegeben.
Und ja: China missachtet Menschenrechte. Massiv. Auch das ist wahr. Sich mit China nicht zu befassen, es zu ignorieren, sich sinnlos aufzuregen, hilft da auch nicht weiter. Verstehen und sich Austauschen. Im entscheidenden Moment das Richtige tun. Nur so kann es doch gehen. Und vor der eigenen Haustür kehren. Da ist nämlich auch noch einiges zu tun.
Ich bin froh, die Warnungen und Hinweise und
letztendlich meine eigenen Bedenken verdrängt zu haben und ich einfach
drauflos gereist bin. Allein.
Das war so einfach. Besonders wenn es kompliziert
wurde. Und jeder der dieses Land bereisen möchte, sollte sich
trauen. Er wird es genießen und nicht bereuen.
Und ich werde wiederkommen. Die Route steht. Zhiyuan
in Harbin besuchen, Timo in der Nähe von Peking, zu Sarah und Willi
nach Xian natürlich...
Machs gut China. Und beim nächsten Besuch ist meine Blog-Seite dann auch nicht mehr gesperrt.Versprochen?
China wird mir im Gedächtnis bleiben, im Herzen sowieso.
Hunderte Pfauen wandern über die Tempelwiese |
Nächstes Mal: Zhiyuan in Harbin besuchen |
Eine Dai-Frau |
Verlaufen im Urwald |
Tarzan |
Ich liebe frische Kokosmilch |
Die Show: Am Mekong-River |
Lichterlauf mit allen zusammen |
ich mittendrin... |
Tschüss Jinghong Machs gut China! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen