Wir
gucken trotzdem. Käfige mit aufgebrachten Hähnen stehen rund um
eine Arena. Alle warten auf ihren Moment. Zwei erleben diesen gerade.
So glücklich sehen sie nicht aus,. Eher kräftig zerrupft. Eine wilde Meute Mensch steht lauthals drumrum. Nur Männer.
Natürlich. Brüllen, Klatschen, Toben, Wetten. Die beiden Hähne krallen sich aneinander. Ihre Schnäbel sind mit Paketband
hinter dem Kopf verzurrt. Sie können sich damit nicht angreifen. Die
scharfen Krallen reichen auch. Und das dauert auch länger. Höhere
Wetteinsätze. Einer blutet, dann der andere. Gong. Ich atme durch.
Nur kurz. Pause. Die Besitzer schnappen sich ihren Kampfhahn. Waschen
ihn ab. Betupfen die Wunden. Binden die Schnäbel neu. Dann geht’s
schon weiter. Erbarmungslos. Immer häufiger muss ich wegsehen. Dann
wieder zur brüllenden Zuschauermenge. Ob Stiere oder Hähne. „Sind
nur Hähne,“ sagt Zhiyuan. Große Atlethen, Kämpfer, Helden.
Nicht nur der Besitzer des Sieger-Hahnes wird bewundert. Der Hahn
auch. Wird ihn sicher freuen, denke ich.
Wir schauen nicht bis zum Schluss. Wann denn überhaupt genau Schluss eines solchen Kampfes ist, will ich auch gar nicht wissen.
So richtig verstehen, tue ich Menschen irgendwie auch nicht immer.
Die Hähne vor dem Kampf Manch Käfig wird leer bleiben |
Großes Interesse |
Pause |
Die Schnäbel werden mit Band am Kopf so fest gebunden, dass sie nicht mehr zu schließen sind |
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