Und dann war mein Familienbesuch auf Long Island auch schon wieder vorbei. Viel zu kurz und dennoch die richtige Entscheidung den dreitägigen Trip zwischen Toronto und San Francisco zu schieben. Es waren schöne Familientage mit ganz wunderbaren Menschen.
Morgens in aller Frühe brachte mich mein Cousin Eric zum JFK-Airport und sechs Stunden später stand ich auf der anderen Seite des Kontinents und nahm überglücklich meine Eltern in San Francisco in den Arm.
Vor drei Jahren hatten Dana und ich die beiden schon einmal überredet mit uns nach New York zu reisen. Das war damals die erste Reise außerhalb Europas und ich sehe meine Eltern noch heute die ersten Schritte durch Manhattan laufen, staunend auf die Wolkenkratzer schauend. Das war eine sehr besondere Woche und ich hatte lange Zweifel, dass ich sie noch einmal zu einem derartigen Trip bewegen können würde. Aber alle Zweifel zum Trotz hatten sie sich irgendwann breitschlagen lassen „so eine Aufregung“ noch einmal einzugehen und hatten einen Flug gebucht.
Ich hoffte so sehr, dass diese Reise an unser gemeinsames New York Abenteuer anknüpfen würde. Auch wenn natürlich Dana fehlte, die tollste Schwester überhaupt, die sich natürlich um Klein-Pepe kümmern musste und die ich nun schon seit vier Monaten unfassbar doll vermisste.
Im Grunde sind meine Eltern Abenteurer und unsere gemeinsamen Reisen echte Erlebnisse. Viele Fahrradtouren waren darunter. Wir durchquerten Dänemark, die Bretagne, Deutschland und Ungarn mit unseren Drahteseln und fanden Unterkunft in Jugendherbergen. Seitdem liebe ich Jugendherbergen. Wir hatten fast immer ein sogenanntes Familienzimmer, wo wir zu viert im Doppelstockbetten in einem eigenen Jugendherbergsraum unterkamen. Da spielten wir dann abends Karten oder erzählten Geschichten und gingen immer gemeinsam schlafen.
Und Familienzimmer ist auch genau die richtige Bezeichnung, denn was auch immer in meinem Leben passierte, wusste ich, dass der Zusammenhalt nicht nur auf das gemeinsame Urlaubszimmer beschränkt war. Wann immer Prominente im Fernsehen von ihrer schweren Kindheit berichten, kann ich nur bedauernd den Kopf schütteln. Meine Kindheit war rosarot und leuchtend. Bis heute fällt mir darum z.B. das Streiten schwer, weil das eigentlich fast nie vorkam und allerspätestens vorm abendlichen Einschlafen man sich versöhnt haben musste.
Es tut gut solche Eltern zu haben und gibt Kraft mutig zu sein, weil man weiß, dass sie auch dann da sind, wenn mal alles schief laufen sollte.
Das habe ich sehr genossen und bis heute fahren wir immer mal wieder alle zusammen in den Urlaub. Eigentlich haben wir dann immer unsere eigenen Zimmer und wer hätte gedacht, dass es just in Kalifornien zum Zimmer-Comeback kommen würde (aber darüber später mehr)
Kalifornien stand viele Jahre für die beeindruckenste Reise , die ich je unternommen hatte. Mit Ingo und Isi war ich im Jahr 2000 für drei Wochen hier gewesen. Alles war größer, alles war höher, alles war gewaltiger und es gab von allem mehr als irgendwo anders auf der Welt.
Ich war zurückgekommen um nachzuschauen, ob die Faszination auch gut zehn Jahre und viele Reisen später, selbst als Etappe einer Weltreise, noch spürbar war und ob meine Eltern ähnlich überwältigt sein würden. Um es vorweg zu nehmen. Auch dieses mal zog mich die Westküste der USA komplett in ihren Bann und machte auch vor meinen Eltern nicht halt.
Eine Familie in New York ( 2008) |
Was für ausgelassene Tage |
In Big Apple (2008) |
2011 - Glückliches Wiedersehen in San Francisco nach vier getrennten Monaten nur die tollste aller Schwestern ist nicht dabei! |
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