Ein letzter Paddelschlag, ein letzter Blick, ein letztes tiefes Durchatmen. Auch die schönste Paddeltour hat einmal ein Ende. Acht Tage schenkte uns der Algonquin-Nationalpark Sommerwetter im Oktober. Blauer Himmel und glatte See. Wenn ein Lüftchen wehte, dann trug es uns zum Ziel. Die Bären blieben versteckt und die Schlangen waren dann doch gar nocht so zahlreich wie zuerst befürchtet. Die Rastplätze waren grandios gelegen und nur ein einziges Mal war noch ein Kanuteam auf dem gleichen See wie wir.
Das bedeutete absolute Einsamkeit, eigene Inseln im Sonnenuntergang.
Lagerfeuerholz gab es an jedem Rastplatz, manchmal musste man nur wenige Meter gehen, dann hatte man die Arme voll. Die Nächte waren sternenklar und die Wasserflasche mit frisch gekochtem Wasser hielt Sandras Schlafsack bis zum Morgen warm. Müsliriegel und heißer Tee waren die Tageshighlights. Aus dem Pfannkuchenteig konnten wir noch am vorletzten Tag Lagerfeuer-Kaiserschmarrn machen. Es waren wunderbare Tage mit tiefen Eindrücken, die so weit abseits von aller Zivilisation lagen. Und ich fand das Gefühl wieder, das mich all die Jahre nach Lappland trieb.
Dieser Gegenentwurf zu meinem sonstigen Alltag. Auf so einer Tour gibt es keine Telefonkonferenzen, kein Drängeln und kein Taktieren. In der Wildnis zählen die Grundbedürfnisse des Menschen: Was kann ich essen, was kann ich trinken, wo kann ich schlafen und wie überlebe ich die nächste Strecke?
Abgekochtes, abgekühltes Wasser wird zum Champagner, ein hartgekochtes Ei (sechs Tage wie einen Augapfel behütet) wird zum Gourmet-Menue. Ein Stück Schokolade gar unbezahlbar. Wie oft habe ich mir vorgenommen, all dieses in den Alltag zu retten. Gelungen ist es mir nie ganz.
Auf die Frage was ich am Kanufahren am meisten liebe, hab ich vor Jahren in einem Projektbericht eine etwas pointierte Antwort gegeben, die bis heute Gültigkeit hat: Das Schönste am Kanufahren ist die heiße Dusche danach. Nach Tagen voller Kälte und Entbehrungen lässt der wohlige warme Wasserstrahl einen demütig werden. Und danach geht man Essen. Wir haben uns ein fantastisches Steak im besten Haus am Platze gegönnt. Und wenn das Messer erstmals seit Tagen durch ein frisches Gemüse schneidet und das duftende Filet mit Pilz- und Zwiebelduft die Nase streichelt, dann weiß man wie sich Glück anfühlt. Nämlich genau so!
Eins ist jedenfalls klar: Wir lieben Outdoor!
Glücksmomente in Bild und Film:
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Etappenziel voraus |
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Kaiserschmarrn am Lagerfeuer |
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ein hartgekochtes Ei am vorletzten Tag |
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Pause auf einem Steg in der Wildnis |
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Ausblicke |
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Morgennebel |
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Frühstücksbuffet |
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getrocknete Blaubeeren, getrocknete Mangos, getrocknete Kirschen
Schokolade, Makadamia, Erdnüsse, Schokolade |
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Das Maskotchen meiner Patenkinder
Der IGEL |
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Sonne im Oktober |
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idyllische Flussläufe |
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Sonnenpause auf dem See |
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Wohnzimmer im Freien |
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Die Meerjungfrau von Algonquin |
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Strandurlaub am Pausentag |
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eine eigene Insel |
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Unsere Abwaschküche |
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Zelt im Sonnenuntergang |
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Indian Summer im Kleinen |
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Immer wieder atemberaubend |
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Unsere Trauminsel |
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Spiegelungen |
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Sogar der Nebel spiegelt sich |
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Venusmuscheln als Vorspeise
Das ist Glück |
Der Gegenentwurf von Alltag in 23 Sekunden...
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