Montag, 21. November 2011

Cable Car

Die Bremsen quietschen, zwei Männer springen aus unserem Fahrzeug und drücken sich mit ihren Körpern gegen den Wagon und betreiben damit die riesige Drehscheibe. Die Bahn wird um 180 Grad gedreht und die Fahrt kann in andere Richtung weitergehen. Wir hängen uns also wieder an einem der Haltegriffe in den Wind und genießen San Francisco in seiner ursprünglichsten Art.

Eine technische Katastrophe, hoffnungslos veraltet, kann nur auf geraden Flächen so richtig anhalten und trotzallem und gerade deswegen wunderschön und gnadenlos romantisch:
Wir fahren Cable-Car-Bahn in San Francisco.

Mit einem Kabel, das durch Spuren durch San Francisco läuft, wird sie angetrieben. Was heißt angetrieben? Der Fahrer klinkt sich in das Kabel bei Bergstrecken und Geraden (die es in San Francisco eigentlich nicht gibt) und klinkt sich aus, wenns bergab geht, dann rollt sie einfach alleine in der Schiene. Ein Bremser ist dann fürs Tempo zuständig.

Wann immer es die Strecken hergaben, nahmen wir die Cable-Car und genossen die Aussicht.

Es gibt drei Linien, von denen zwei die Waterfront ansteuern und eine als Querverbindung dient. Eine Station gab es am steilsten Anstieg vor unserem Hotel, wobei die Bahn dann immer mitten auf der Kreuzung stehen blieb wo es relativ eben war, weil alles andere nicht funktioniert.

Mit Ächzen schaffte es das durchlaufende Kabel, die Bahn auf die abschließenden und steilen Hügel kurz vor der Waterfront zu ziehen, ehe sie unangekabelt in rauschendem Tempo bei überwältigender Aussicht auf die Waterfront losdüste, wo sie an der Endhaltestelle wieder vom Bremser und Kabelmeister per Körperkraft umgedreht wurde.

Die Waterfront bot allerlei Amerikanisches von Fastfood bis Klimbim, aber auch eine riesige Seehundsiedlung. Hundertfach schallte das Grunzen und Brüllen der Tiere durch die gemütlichen Hafen-Gassen. Eine glänzende Einstimmung auf spätere Galapagos-Begegnungen und eine köstliche Unterhaltung, wenn wieder mal ein Seehund über die anderen glitschte und es ein ohrenbetäubendes Quaken nach sich führte.

Wir betrachteten stundenlang dieses maritime Treiben, ehe uns die Cable-Car-Bahn von der Waterfornt durch Chinatown bis ins Hotel brachte und keine Zweifel mehr offen ließ, dass San Francisco die schönste Stadt der Vereinigten Staaten sein würde.
Cable Car (ein Kabel läuft in den Schienen und zieht die Bahn die Berge hoch)

So macht man es richtig: Lässig aus der Bahn hängen


So ist aber auch ok!

so sowieso

Die steilste Straße in San Francisco.
Viele kommen mit dem Auto um sie selbst zu fahren (haben wir dann auch gemacht)

5 Meilen sind erlaubt

Das letzte Stück runter zur Waterfront fällt steil ab

Attraktion Steigung

Attraktion Schoko-Bär (rechts)
(und links auch)

Wendeplattform

Und kulturelles Warteprogramm (coole Stepp-Vorführung)

Cable Car wird mit Körperkraft um 180 Grad gedreht

Was jedesmal bestaunt wird


fertig



Drehscheibe zum Nachbauen
 
wunderschön


Wartende Seehunde

noch freie Liegeplätze


Streit

Ignoranz

Verachtung

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