Mittwoch, 23. November 2011

Las Vegas - Mein besonderer Ort

Zum ersten Mal in Las Vegas war ich mit meinen beiden großartigen Freunden Isi und Ingo auf der legendären „Der Westen der USA“-Tour im Jahr 2000. Dass es auch Ingo und Isi gleichermaßen beeindruckt hat, spiegelt wohl die Tatsache wieder, dass beide ihre jeweilige Hochzeitstreisen nach Kalifornien (und drumrum) führte.

Eigentlich müsste ich in diesem Zusammenhang noch Micho nennen, der nicht mit uns in Kalifornien war, der aber unbedingt in diesem Zusammenhang genannt werden muss.

Uns vier verbindet eine so lange Freundschaft, dass mancher über wachsende Ähnlichkeiten bei uns spottet. Seit ungezählten Jahren verbringen wir eine Männerwoche in Dänemark wo wir auf dem „heiligen Rasen von Sondervig“ (und Umgebung) unseren Boulle-König ausspielen, den Siedler-von-Catan-Retter ermitteln und schon beim dänischen Frühstück ein bisschen die Welt retten.
Selbst wenn durch Familiengründung und Jobanspannung die Organisation unserer Reise immer schwerer fällt, gelingt es uns immer wieder gemeinsam zu verreisen. Auch wenn dann mal aus einer einwöchigen Tour ein „Dänemark-ultra“ an einem Wochenende in Scharbeutz wird.

Besonders stolz bin ich allerdings darauf, dass ich der Patenonkel aller drei Erstgeborenen meiner Freunde bin. Jette (Micho), Janne (Isi) und Tamara (Ingo) sind auch für mein Igel-Maskottchen verantwortlich, das immer wieder auf Blog-Bildern zu sehen ist.

Ich habe lange gewartet diese besonders wichtigen Menschen meines Lebens vorzustellen. Aber es passt perfekt zu Las Vegas. Teil unserer Freundschaft sind nämlich auch riesige Geburtstags/Hochzeits- und sonstwas Überraschungen für die anderen.
Ein paar kleine Beispiele: So ließen wir Ingo zu seinem Junggesellenabschied aus München (wo er damals arbeitete) einfliegen (schon im Flugzeug hatten wir den Piloten informiert, der Ingo über Lautsprecher gratulierte) , organisierten ein „Schlag den Ingo“ am Vorabend seines 40.Geburtstags an dem sogar die städtische Feuerwehr im Ratskeller von Bingen teilnahm.
Für Micho drehten wir unter größter Geheimhaltung mit über 50 Freunden drei Monate einen zweistündigen Spielfilm „Micho der Film“, den wir im Alabama-Kino auf großer Leinwand unter völliger Sprachlosigkeit von Micho uraufführten.
Für mich organisierte man zu meinem 30.Geburtstag nicht nur das obligatorische Rathausplatzfegen, sondern eine Überraschungsshow in der Schulaula meiner alten Schule. 160 Gäste waren gekommen, hatten monatelang Stillschweigen bewahrt und boten ein dreistündiges Showprogramm. Ich sehe mich noch heute fassungslos vor Überraschung auf der Bühne stehen.
Für Isi – und jetzt schließt sich der Kreis – hatten wir einen mehrwöchigen Überraschungsmarathon geplant. Jeden Tag erhielt er Überraschungsbriefe (Von seinem Chef, Verkäufern, Freunden, Mitarbeitern usw.) und musste eineinhalb Monate immer pünktlich zu bestimmten Zeitpunkten an bestimmten Orten sein. Dort warteten dann Freunde auf ihn, die besondere Dinge mit ihm unternahmen. Von einer Segeltörn, über Reitunterricht bis hin zum Theaterbesuch erlebte er Unglaubliches. Abschließend fand ein Überraschungstag statt der im Miniaturwunderland begann und Isi im Stile einer Stadtrallye durch den Tag führen sollte.
Um 14 Uhr war eine Station im Hamburger Flughafen. Dort erwarteten ihn rund 30 Freunde und Familienmitglieder und überreichten ein Flugticket. Ich werde sein Gesicht nie vergessen, wie er die Etappenziele vor sich hin liest: London? Staunen! Chicago? Schweigen! Las Vegas? Fassungslosigkeit. Heute? Unmöglich, ich muss arbeiten. Aber das hatten wir schon längst organisiert, der wunderbare Chef der Arbeitsstiftung Hamburg Michael Goedeke hatte es heimlich in den Urlaubsplan eingetragen.
Isis damalige Freundin und heutige Frau Katja holte die Reisetasche aus dem Auto. Und als ich dann noch offenbarte, dass ich dann wohl mal mitfliegen müsste, gab es kein Halten mehr. Wir hatten uns im Jahr 2000 versprochen, dass wir nach Las Vegas zurückkehren würden, wenn „unser Jüngster“ 30 werden würde. Nun war es soweit. Zwei Stunden später saßen wir im Flieger.
Als Ingo uns dann noch zusammen mit seiner Frau Eva, die in Kalifornien zeitgleich auf Hochzeitsreise waren, am Flughafen Las Vegas in Empfang nahm, war unser Versprechen erfüllt.

Diese lange Einleitung rund um meine Freunde Ingo, Micho und Isi war um Telefonbuchstärke zu kurz, um wirklich alle wunderbaren gemeinsamen Erlebnisse zu beschreiben, aber vielleicht genau richtig um zu verstehen warum der erneute Besuch von Las Vegas für mich einen ganz besonderen Erinnerungswert hatte.

Las Vegas ist gar keine Stadt. Es ist ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Auch wer gar nichts spielen mag, kommt auf seine Kosten. Die Themenhotels (vom nachgebauten Eifelturm, über die Kanäle Venedigs bis zum Piratennest) sind ein Ereignis an sich. Und eigentlich kann man sich auch tagelang diese Hotels anschauen. Alle bieten ein unglaubliches Frühstücks-, Brunch-, Lunch und Dinnerbuffet zu günstigsten Preisen und warten auch ansonsten mit allerlei Highlights auf. Durchs New York fährt eine Achterbahn, im Zirkus Zirkus gibt es stündlich Zirkusdarbietungen, es gibt weiße Löwen und man muss sich nicht wundern wenn farbenprächtige Wasserspiele geboten werden oder im Rahmen einer Vorführung ein echtes Piratenschiff vor einem Hotel untergeht.

Ich allerdings mag spielen. Ich mag mir auch die Hotels anschauen, was wir ausführlich taten. Aber mich kicken rollende Roulettekugeln, die Entscheidung eine Karte zu nehmen oder zu passen beim Black Jack oder am allerliebsten die kleinen Metallpferdchen anzufeuern beim uralten Pferderennen, von dem es nur noch eine einzige Maschine auf dem Strip gibt (im MGM).

Und ich fürchte meine Eltern angesteckt zu haben. Während allerdings mein Vater es mir gleichtat und sein Spielgeld verspielte (er hatte allerdings zwischenzeitlich einige große Gewinne an verschiedensten Automaten, die ich persönlich nicht so spannend finde) gewann meine Mutter als Spielneuling am Roulettetisch Jeton um Jeton. Dabei brachte sie manch ihrer Mitspieler allerdings zur Verzweiflung indem sie immer auf „rot“ setzte und damit unfassbare Rotserien heraufbeschwor. Ihr Sitznachbar, der das uralte (spaßlose) Verdopplungssystem spielte, trieb es jedenfalls den Schweiß auf die Stirn als er im zehnten Spiel in Folge insgesamt 2560 Dollar auf Schwarz setzte und damit kurz vor dem Tischlimit (5000 Dollar) stand. Er hatte 5,10,20,40,80,160,320,640,1280,2560 Dollar gesetzt und während meine Mutter jedesmal ihre 5 Dollar einstrich, wurden seine Schweißperlen immer größer. Doch die Kugel erlöste ihn im zehnten Spiel mit Schwarz. Meine Mutter allerdings stand vom Tisch auf, nahm ihre 40 Dollar Gewinn mit und kommentierte knapp: ich glaube ich hab jetzt Pech!

Wir hatten wunderbare Tage in Las Vegas, die durch einen Besuch im riesigen Outletzentrum Nord von Las Vegas. Eigentlich wollten wir gar nicht viel kaufen... (siehe Foto).
Aber es macht einfach mehr Spaß eine Jeans für 30 Dollar zu erstehen, als mindestens 70 Euro in Deutschland dafür zu zahlen.

Nach drei durchspielten, durchshoppten und durchwanderten (Hotelseeing) Tagen endete unser Abenteuer in diesem riesigen Freizeitpark in der Wüste. Noch 100 Meilen später ratterte es in unseren Köpfen und kam aus jedem Aschenbecher des Autos von Zeit zu Zeit ein „bing“.

Wir hatten intensive Tage in Las Vegas und ich ein neues Gewinnrezept für die Spielbank in Hamburg, das mir meine Mutter am Ende noch mit auf den Weg gab: „Björn, warum setzt du denn auf irgendwelche Zahlen? Es ist doch viel wahrscheinlicher, dass rot kommt!

Wie Recht sie hat.

Illegale Fotos im Spielraum (nicht erlaubt)

Foto eines Croupier (erst recht nicht erlaubt)

Löwe im MGM

Gasse im (!) Paris Paris

ebenso

Detailgetreue Ausstattung

Mein Lieblimgsbuffet-Ort - das Paris Paris

Als es noch gut lief...

Der Eifelturm. Originalgetreu im Verhältnis 1:2

Das wollte ich eigentlich als Fassadenerneuerungs-Entwurf
 für die Fraenkelstraße einreichen

Restaurant in luftiger Höhe

Durchs New York fährt eine Achterbahn

Die süßen Türmchen vom Excalibur

Roulette machte ihr später mehr Spaß.

Excalibur

Ägypten im Luxor

Das preiswerteste Hotel der Reise - 40 Dollar für drei Personen

Piratenaufführung inklusive sinkendem Schiff
Treasure Island

Blick auf den Strip

Gondeln vorm Venezia

ebenso

Wir wollen nicht viel Einkaufen...

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