Freitag, 9. September 2011

Das Leben ist schwarz-weiß, bunt und es hat viele Seiten...

Fragen und Eindrücke aus Mongu

Fliegen surren über die Fische - widerlich, abends liegen sie auf dem Grill und schmecken wunderbar.

Der Müll türmt sich an den Seiten des Marktes, wohin auch damit? Erst brachte die Industrie das Plastik und dann sorgte sie für keine Müllabfuhr.

Es gibt kaum Kundschaft. Sollte man nicht die einzigen Kunden, die man hat zügig bedienen? Oder lehrt einem die Zeit zwischen zwei Kunden, dass Hektik keinen Sinn ergibt?

Es stinkt, es ist dreckig, es ist laut und lachend stehen die Menschen mittendrin. Und was würde es ändern, wenn sie nicht lachen würden?

Krokodile zu züchten um Handtaschen für Gucci daraus zu machen, ist doch irgendwie fragwürdig. Und wie sieht es aus, wenn durch die neue Krokodilfarm 100 Mitarbeiter und ihre Familien überleben, die sonst niemals eine Arbeit fänden?

Ist das die Kleidung aus den Säcken, die ich in Hamburg sammle, die auf dem Markt verkauft wird und damit dem einheimischen Kleidungsmarkt keine Chance lässt? Ich dachte, das wären Kleiderspenden. Nö, dann werfe ich nichts mehr in den Altkleidercontainer, oder doch?

Darf man selbst bei Cola den Sonnenuntergang genießen, während noch Kinder auf der Straße leben? Und was hätten diese Kinder davon, wenn ich es nicht genießen würde?

Einem bettelnden Kind gibt man nichts, denn damit schafft man Bettelei. Aber wie geht man mit Laugenbrezel in der Hand an einem hungernden Kind vorbei? Und außerdem: Es HAT doch Hunger!

Die Mädchen haben alles verloren. Sie sind Vollwaisen. Im Projekt lachen sie, freuen sich und haben eine Zukunft. Glück, Pech, Schicksal, Fügung?

Selbst das Fußball-Liga-Team hat kein Geld für Schuhe und Schienbeinschoner. Ohne Schuhe braucht man allerdings auch keine Schoner.

Je mehr Tage ich in Sambia verbringe desto mehr Seiten einer Medaille gibt es. Es stellen sich Fragen und man gibt sich Antworten. Aber Antworten, die gestern stimmten, hauen manchmal heute schon irgendwie nicht mehr hin.
Das macht ratlos und anscheinend gibt es keine richtige Lösung. Es ist alles oft so fremd und tut so weh. Und dann macht es auch schon wieder glücklich.
Es ist schwierig eigene Wertvorstellungen auszublenden und schnell werden Urteile gefällt: „Die Armen, den Menschen geht es hier so schlecht!“ Aber ist das so? Wenn ich über den Markt schaue, denke ich manchmal anderes. Und Menschen, denen es schlecht geht, kenne ich in Deutschland viele.
Es ist nicht alles furchtbar und erst recht nicht alles gut. Es leben hier Menschen, die lachen und weinen. Denen es manchmal gut und manchmal schlecht geht. Wie bei uns zuhause, wie überall auf der Welt organisieren sich die Menschen ihr Leben und erleben all das was Menschen immer fühlen und erleben.
Bedauern ist irgendwie der falsche Schritt. Und nicht zu helfen natürlich auch! Gucken, reden, wahrnehmen. Helfen! Aber es bleibt schwierig. Ich finde keine Lösung und das ärgert mich...


Flüchtlinge aus Angola, Zimbabwe und anderswo verkaufen und leben hier...
Kaum was zu tun.

Müllprobleme ohne Müllabfuhr in Sambia
Kundenbindung auf sambisch...
Laden ohne Kundschaft
Fisch und Müll
Fisch mit Fliegen
Zwischendrin Kinderglück
Trinkwasserkanisterverkauf
Durch die Straßen bummeln - Vorurteile der eigenen Wertvorstellungen?
Wie muss eine Einkaufsstraße aussehen?
Am Rande der Gesellschaft in Sambia
Ligaspiel ohne Schuhe und Schienbeinschoner
Nur junge Krokodile eignen sich für Gucci
Kinder in Limulunga
Kind aus Limulunga
Mitspieler
Projektleben
glückliche Menschen?

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