Zwei Tage benötigt man von Livingstone bis Limulunga. Und es ist dabei völlig egal, ob man die asphaltierten Hauptstraßen über Lusaka und Mongu (1200km) oder die Tiefsandpiste direkt am Sambesi entlang (530 km) nimmt. Wir entschieden uns natürlich fürs Abenteuer und wurden belohnt. Bis Sesheke ist die Straße asphaltiert und auch danach ging es besser als gedacht.
Die Chinesen haben den Zuschlag für ein gigantisches Bauprojekt bekommen und ziehen eine große Asphaltstraße direkt am Sambesi entlang (Wie wir später hörten, höchst umstritten, da die chinesischen Baufirmen sich natürlich keinen Deut für Lohnvorgaben, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Anwohnerinteressen interessieren). Die Zufahrtsstraße um die Baumaterialien anliefern zu können, wurde schon geebnet und auf dieser Straße immer parallel zur neugeschaffenen Trasse kamen wir gut voran. Dennoch Sandpiste bleibt Sandpiste, immerhin schafften wir unser Tagespensum reibungslos.
Kurz vor den Sioma-Fällen hat der Däne Hans Aaaskov eine wunderschöne Lodge+Campingplatz errichtet. Das Sioma-Camp (sehr sehenswerte We
bseite ) ist ein perfekte Symbiose dänischer Wohnkultur und afrikanischer Lebensart.
Wir campten jedenfalls direkt am Sambesi auf einer weißen Sanddüne und genossen bei Lagerfeuer und Braii (Grillen) unsere letzte gemeinsame Zeltnacht, die ein bisschen an die Barcadi-Werbung erinnerte (das Feeling natürlich – nicht das Getränk!)
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Bacardi-Feeling am Sambesi |
Die Erholung wurde für den zweiten Streckenabschnitt auch dringend benötigt, denn ab Sioma ändert sich die Neubau-Straßenroute von der bisherigen Route. Die Brückenpfeiler für eine Sambesi-Querung sind schon zu sehen, während die alte Straße noch rund 120 Kilometer durch den Sand bis Kalangola führt, von dort mit einer Minifähre über den Sambesi übersetzt und sich dann weitere Sandkilometer bis Senanga zieht.
Besonders irritierend: Eine Brücke, die einen Nebenarm des Sambesi querte, allerdings nicht mehr richtig als Brücke zu erkennen war. Wir haderten lange und ich ging zu Fuß die Brücke ab – was auch schon irgendwie gefährlich aussah und dann entschieden wir uns Jochen „Walter Röhrl“ durch den Fluss heizen zu lassen. Als normal-europäischer Autofahrer „kickt“ so eine Wasserquerung schon ziemlich.
Für die Menschen an der kleinen Fährstation, die wir in Kalangola erreichten, waren wir eine willkommene Abwechslung. Denn die Fahrt geht nur dann los, wenn ein zahlender Kunde da ist. Sprich: Ein Auto! Da aber nur in sehr seltenen Fällen Kraftfahrzeuge den Weg hierher finden, besteht der tägliche Zeitvertreib der Bewohner des kleinen Dorfes aus „Warten“. Was für ein Getümmel, als wir dann ankamen und die große Seefahrt begann.
Auf der anderen Sambesiseite legte die Fähre zwar an, aber auf unterer ebene eines riesigen Erdwalls. Alle schauten uns fragend an: „Tja, und wie wollte ihr da jetzt hochkommen?“. Aber nach drei Wochen Tiefsandfahrt gab Jochen einmal geübt Gas und weiter ging die wilde Fahrt. Als wir in Senanga endlich den Asphalt erreichten, verabschiedeten wir uns endgültig von den Pisten des Landes und brausten schnurgerade über Mongu nach Limulunga, wo uns Annie mit einem warmen Apfelkuchen und später einem fantastischen Eintopf bei Sonnenuntergang begrüßte, während Michael schon einmal den Kamin anmachte.
Sandra und ich waren überglücklich, denn so hatten wir es in Erinnerung: Unser Zuhause in Afrika!
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Sioma-Camp-Lodge |
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Bar und Restaurant |
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Terasse |
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Leseraum |
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Chill-Lounge |
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Badezimmer |
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Esszimmer |
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Wohnzimmer |
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Garten |
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Vertrauenswürdig, oder? Wir sind doch besser direkt durch den Fluss gefahren. |
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Die Damen zeigten uns den besten Weg durch den Fluss
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Fährpassage |
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Riesendüne am anderen Ufer |
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Der Sambesi ist Krokodil und Hipporeich.
Lodgebesitzer Hans: "Nein, man kann leider nicht baden.
Es gibt nicht viele Krokodile hier, aber eines reicht ja schon!" |
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Zuhause in Limulunga |
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