Eigentlich hatte ich es mir irgendwann mal anders vorgestellt: Allein in Afrika, allein um die Welt...
"Ein Cowboy muss tun was ein Cowboy tun muss."
Aber das hier tat weh. Ich hielt beim nächsten Spar-Markt und kaufte viel Schokolade und Cola.
Das hilft doch immer. Dann gab ich Gas. 450 Kilometer wollte ich heute noch bewältigen.
Ich steuerte den dicken Hilux über die Straßen. Ich konnte stundenlang mit 100 km/h im dritten Gang fahren. Niemand machte einen Spruch von hinten.
Die Landschaft rauschte vorbei und ich war traurig.
Dann kam mir das Geschenk der Fraenkelstraße in den Sinn. Die komplette Schule hatte als Abschiedsgeschenk eines meiner Lieblingsbücher auf MP3 aufgelesen: „Die Kirschkernspuckerbande“. Ich stöpselte den MP3-Player in meine Ohren und lauschte. Bekannte Stimmen, voller Liebe und Mühe. Liebgewonnene Menschen lasen da die Absätze vor, VK-Schüler, die sich durch die Zeilen kämpften, Lehrer die die Stoptaste nicht sofort fanden. Ich musste Lachen! Ich versuchte die Stimmen zu erraten, hatte die Gesichter vor Augen. zwischendurch sogar mal der Klang des Pausengongs. Das war das Stück Heimat, das ich gerade jetzt brauchte. Was für ein Geschenk!
Plötzlich war alles irgendwie wieder gut! Ich war in Afrika. Alleine. Ich fuhr einen riesigen Hilux über die Schotterstraßen und wollte ihn fast 2000 Kilometer bis Windhoek bringen. Ich wollte insgesamt fast 10 Monate unterwegs sein. Ein bisschen verrückt irgendwie schon. Aber auch cool. Der Urlaub war zuende. Die Reise hatte begonnen.
Stuhl, Igel, Tagebuch, Lampe, Feuer Ich bin allein |
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