Freitag, 23. September 2011

Am Kap der guten Hoffnung

Das Kap der guten Hoffnung
Ich stehe auf geografische Punkte. Ich aß in Portugal die westlichste Bratwurst Europas (wenn man mal nur das Festland nimmt), ich guckte am südlichsten Punkt Neuseelands (mit Zertifikat) und damit der Landmassen vor der Antarktis ins Meer. Ich stand am tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre im Death Valley und schon einmal genau in der Mitte Deutschlands auf der Wartburg.
Ich freute mich einst diebisch über die Datumsgrenze und gratulierte Dana mit einer Zeitspanne von 47 Stunden zweimal zum Geburtstag (einmal von Fiji einmal von den Cook-Inseln)
Eigentlich sinnlos, aber am Skagerak kann man mit einem Bein in der Ostsee und dem anderen in der Nordsee stehen (Es ist allerdings eine Lüge, dass beide Beine von unterschiedlichen Seiten bespült werden – wahr dagegen ist, dass es saukalt ist). Mir gefällt es auch, in Lappland sein Zelt auf der Grenze zwischen Norwegen und Schweden aufbauen und mit dem Kopf in Schweden und den Füßen in Norwegen zu liegen. Oder wenn man mit zweit Zelten reist in unterschiedlichen Ländern aber dennoch in Hörweite die Nacht zu verbringen. Ich liebe das. Von Deutschland nach Österreich pinkeln oder andersrum.

Und natürlich musste ich auch ans Kap der guten Hoffnung, das anders als viele andere geografische Punkte auch noch landschaftlich attraktiv ist. (Im Gegensatz dazu macht es keinen Sinn zum Nordkap in norwegische Lappland zu fahren, wo die Landschaft auch nicht anders aussieht als 500 km östlich oder westlich davon – außerdem kostet es rund 100€ mit allen Gebühren und deswegen habe ich es damals nicht gemacht – ich ärgere mich immer noch darüber).

Bartolomeu Diaz hatte das Kap 1488 erstmalig umrundet. Diverse Schiffe kenterten unter den schweren Wind und Strömungsbedingungen, da der kalte Benguelastrom und der warme Agulhasstrom hier zusammentreffen. Nicht nur ein starker Wind weht hier also, sondern auch ein großer Hauch Seefahrergeschichte.

Ich machte es mir einfach. Fuhr mit meinem Mietwagen hin und erwanderte das ganze von der sicheren Landseite.

Was für ein Spaziergang vom Parkplatz am Kap-Punkt einmal hoch zum Leuchtturm und dann runter zum Cape of good hope. Insgesamt drei Stunden dauert die Strecke, die man auch mit dem Auto und einer Bergbahn zurücklegen kann. Aber bei echtem Blauhimmel-Wetter war jeder Schritt ein Genuss. Und trotzdem auf der ganzen Wanderung war ich nahezu alleine.

Die Bilder des Tages



Cape Point
Der Weg zum Cape of good hope
Hamburg-Flagge - Seefahrer hissen ihre Flaggen
weitere Kap-Besucher

Archivfoto: westlichste Bratwurst Europas in der Algarve
(der wahre Grund für das Comenius-Projekt)

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