Donnerstag, 26. April 2012

Zwei Tage Autobahn und dann links ab...


Der aktive Vulkan Osorno
Und nach vielen Kilometern erschließt sich mir warum Chile „Die Schweiz Südamerikas“ genannt wird. Und noch wichtiger: Erschließt sich mir, warum ich überhaupt nach Chile gefahren bin. Weil es nämlich grandios ist!
Tiefgrüner Wald auf Lavasand
Dieses verrückte Land mit einer Nord-Südausdehnung von fast 5000 Kilometern (und zum Teil weniger als 100 Kilometer Ost-West-Ausdehnung - maximal rund 400 Kilometer) wird von den eigenen Einwohnern mit einer Chili-Schote verglichen (der Name – das ist gesichert – stammt allerdings nicht daher, sondern eher aus der Sprache der "aymara", wo "Chilli" bedeutet: "Land wo die Welt zuende ist" - und das passt nun wirklich). So schmal und so lang. Im „Großen Norden“ liegt mit der Atacama-Wüste eines der trockensten Gebiete weltweit und den südlichsten Zipfel von Patagonien kann man nur über Andenstraßen und Argentinien erreichen. Dort wartet ewiges Eis und herrliche Wildnis.
Heiße Quellen allerorts.
Thermalbäder zur Entsapnnung
Und so atemberaubend unterschiedlich die Natur, so schlimm, bewegend und abwechslungsreich ist Chiles Geschichte. Zum Kommunismus unter Allende bekannt, von den USA und Europa geschwächt und darauf gelitten unter Militärdiktatur Pinochets, die lange Zeit auch von Deutschland beschönigt wurde ("In Chile wird nicht gefoltert"), dann freie Wahlen und Re-Demokratisierung. Unterschlupf für viele Deutsche aller Couleur (von kommunistischen Flüchtlingen über eine Frau Honecker bis zu Alt-Nazis). Gepeinigt von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und dem immer wieder eintretenden Naturphänomen El Nino. Bis zum heutigen Vorzeigestaat Südamerikas mit guten Entwicklungsaussichten. Engagiert sozial, wirtschaftlich relativ stabil und von der UN im Human Development Index in Lateinamerika auf Platz 1 gehoben. Mein Eindruck: Von Chile wird man noch viel hören.
Zwischen dem großen Norden und dem großen Süden liegt eine wunderbare Seenplatte im
„kleinen-Süden“ und dieser Name trifft die Landschaft in keinster Weise. Nichts ist hier klein. Die Entfernungen nicht, die Berge und Vulkane nicht und die Schönheit der Umgebung schon gar nicht.

Bis Temuco, der Hauptstadt der Mapuche (Indigenen) scheint es aus Santiago endlos zu sein. Zwei Tage Autobahnfahrt. Dann nach links ab nach Villarica und dann nach Pucon. Hier wartet der aktive Vulkan Pucon auf mich und eine Landschaft die sanft verzaubert. Ich nehme mir ein paar Tage um Seen, heiße Quellen, Vulkane und Lavastrände zu genießen. Es ist wirklich wunderschön, aber wirklich verdammt weit weit weg von Deutschland. Eben eine kleine Weltreise in den kleinen Süden.

Nachmachen lohnt.


Kilometerlange Lavastrände


Zeit zum Ausspannen


Der Pool vom Hotel Carifleu in Pucon
(Zimmerpreis übrigens preiswerte 25 Euro pro Nacht)


Seen-Tour

Dat ist ne Dampfmaschin...


Traumwetter

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