Montag, 16. April 2012

Es war total spannend...

Was soll man von einem Programmpunkt sagen bei dem sogar der Guide sagt: „Und nun wird es langweilig. Aber wir bleiben auch nur zehn Minuten.“?
Die einzige richtige Antwort ist natürlich: „Was, nur zehn Minuten?“

Denn schließlich handelt es sich um den Orchideengarten und wunderschöne Bromelien soll es dort auch geben. Orchideen, Bromelien? Böhmische Dörfer? Der Mann, der alle Vögel außer Enten und Adler Vögel nennt (siehe http://www.bisbaldbarmbek.blogspot.com/2011/12/mag-ich-eigentlich-vogel.html) outet sich als Florist und Botaniker?

Nun denn. Als Stadtkind gibt es für mich natürlich nur vier Klassifizierungen für Gewächse:

Pflanzen: grün,
Blumen:bunt,
Baum:hoch mit Stamm 
Rasen: den darf man nicht betreten und wenn doch, dann spielt man Fußball drauf (bis es dann doch verboten wird ihn zu betreten).

Vor einiger Zeit hätte ich mich also vermutlich gähnend durch die Beete geschlagen und die zehn Minuten im Orchideen und Bromelien-Garten schweigend ertragen. Aber! Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich ziemlich intensiv mit meinen Defiziten als Stadtkind. Insbesondere bei unserer heimatlichen Diskussion „Wo wollen wir eigentlich irgendwann zusammen wohnen?“ (Diskussionspartner wird hier vorgestellt: http://www.bisbaldbarmbek.blogspot.com/2011/11/sie-ist-da.html) gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen zum Thema Stadt und Land.

„Es muss hell sein?“ - „Wie hell? Es gibt doch Lichtschalter!“ und „Ich will die Jahreszeiten spüren!“ „Ich hab ´nen Kalender – 21.März ist Frühlingsanfang“. Schwierig, also für jemanden, der nie aus Barmbek herausziehen wollte – oder schlimmer noch: der sich nicht mal damit beschäftigen wollte, dass er sich damit beschäftigen könne ob er aus Barmbek wegziehen würde.

So oder so. Der schönste Garten, den ich kenne, ist in Horneburg. Es ist der Garten meiner „Schwiegereltern“. Der ist wirklich ganz wunderschön. Da gibt es ganz viel zu sehen und ein bisschen kann ich sogar nachvollziehen, wenn für Sandra „Frische Erbsen zu essen“ einer der größten Genüsse ist, während „frische Erbsen essen“ – für mich nach „Bonduelle“ klingt und vor meinem geistigen Auge diese ganzen kleinen Erbsenmännchen lustig singend in eine Dose hüpfen.

In dem Horneburger Garten wachsen alle möglichen Pflanzen und manche haben sogar Früchte dran. Jaja, ich weiß auch als gebildetes Großstadtkind, dass ziemlich viele Pflanzen irgendwie Früchte tragen müssen – wie sollten sie sich ansonsten fortpflanzen? Ich meine also: Früchte zum genussvollen Essen und dazu zähle ich dann auch Wurzeln und Nüsse (sind das eigentlich auch Früchte?). Jedenfalls ist es in dem Garten wunderschön und ich genieße es wirklich dort zu sein.

Sandras Eltern Kristina und Wolfgang stecken allerdings nicht nur unendlich viel Arbeit in den Traumgarten, sondern sie kennen sich auch noch ziemlich gut aus mit alledem was dort wächst und gedeiht. Darüber hinaus können sie auch noch extrem gut kochen – was die Früchte aus eigenem Garten irgendwie für mich noch etwas attraktiver macht.
Beide haben mir vor ihrer letzten Urlaubsreise nach Madeira von den wunderschönen Orchideen und Bromelia-Gärten erzählt, die es dort geben soll. Ich nickte wissend, schlug „Bromelie“ daheim aber erst einmal bei Wikipedia nach. Nur daher ist mir das Wort überhaupt geläufig (wer jetzt glaubt, ich würde es ihm erklären, irrt. Schlagt doch selbst nach ihr Banausen)

Hier schließt sich der Kreis. Ich will natürlich ein guter „Schwiegersohn“ sein oder um korrekt zu bleiben: „werden“, denn ganz so weit ist es ja auch noch nicht. Und wer weiß? Vielleicht habe ich ohne Pflanzenkenntnisse ja nicht einmal eine Chance.

Ich will wenigstens im Ansatz all die Pflanzenwelt verstehen und erkennen. Vielleicht habe ich ja irgendwann auch mal einen Garten. Da würde ich dann auch Erbsen anbauen – für Sandra. Und Kartoffeln für mich – wenn ich mir nämlich so eine Kartoffel genauer anschaue, glaube ich, dass man da beim Anpflanzen gar nicht so viel falsch machen kann.

Also kommt mir diese Gelegenheit günstig: „Orchideen und Bromelien sind nicht langweilig!“, entgegne ich unserem erstaunten Guide und auch meine Gruppe ist baff. Ich allerdings auch. Es hat eine neue Pflanzenzeitrechnung begonnen:

Genussvoll schreite ich durch die Gartenwelt und genieße die pralle Artenvielfalt von Orchideen und Bromelien. Nach zehn Minuten werden wir tatsächlich zusammen gerufen und es geht weiter.

Schade! Obwohl? Irgendwelche essbaren Früchte habe ich nicht entdecken können.

Alle waren "baff" machten aber trotzdem gerene dieses Foto

Blume

schöne Blume

rote Blume (keine Rose!)

Blume mit Wasser im Kelch (warum?)

Pflanzen (grün)

Man muss Bromelien einfach genießen...

noch mehr Blumen. Leider war die Zeit dann auch schon rum...





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen