Dienstag, 27. März 2012

Obrigado Paraty - Brasil amado!

Paraty hatte Musik
Und dann war alles anders. Ich reiste 16 Stunden mit dem Bus quer von Ouro Preto bis an die Küste zwischen Rio und Sao Paulo. Nach Paraty.
Es war mitten in der Nacht als ich meine Pousada fand. Und plötzlich war alles gut. Freundlich lachte man mir entgegen. Man hatte mein Zimmer doppelt belegt und vielleicht könnte ich in einem Mini-Zimmer übernachten. Dafür würde ich am nächsten Tag das Schönste bekommen. Es gab viele Entschuldigungen und Freundlichkeit und Obst und all das was ich bisher so vermisst hatte. Natürlich würde ich in dem kleinen Zimmer übernachten. Es machte mir gar nichts aus. Und am nächsten Tag  bekam ich das schönste Zimmer der Reise. Mit Hängematte auf dem Balkon.

Im Laufe der Tage genoss ich diese Stadt am Meer, deren Architektur noch fast vollständig aus dem 17 Jahrhundert erhalten blieb. Jeden Tag überschwemmt die Flut die Kopfsteinpflastergassen und sorgt für eine ständig frisch geputzte Fußgängerzone.Aber noch viel mehr genoss ich jetzt und hier Brasilien. Und all das was ich bislang nicht gesehen, gefühlt oder verstanden hatte: Umarmungen, Leichtigkeit, Straßenmusik, Sonne, Wasser, atemberaubende Strände und dazu die besten Fruchtsäfte meines Lebens. In den kleinen Lokalen im historischen Viertel wurden darüber hinaus hervorragende Fischgerichte serviert.

und Lebensart
Aber das alleine war es nicht: Aus jedem Problem wurde im Handstreich ein Nichts gezaubert. Waren alle Plätze einer Ausflugstour besetzt, wurden Telefonate geführt, dann hatte man einen gefunden. Sprachprobleme in der Wäscherei? (Ich hatt ja noch immer nicht gewaschen - siehe letzten Blogeintrag) Das brauchte ich in meiner Hosteria nur kurz pantomimisch andeuten, dann war es am Telefon geklärt. Und selbst, wenn es mal keine Lösung gab, war alles versucht worden und morgen war schließlich auch noch ein Tag. So gehts in Brasilien. So einfach war es in Paraty.

Und es gab mir den Glauben an den Genuss des Reisens zurück, den ich mir in Selbstzweifeln schon fast geraubt hatte. Ich fand meinen Frieden mit Brasilien und den Brasilianern also in die dieser kleinen, wunderschönen Stadt, die mich mit Lebensfreude ansteckte. Ich traf Menschen, die mich sahen und dabei war es plötzlich ganz egal, ob ich ihre Sprache sprach. Fünf Tage genoss ich die brasilianische Lebensart in Paraty mit jedem Tag schien sich mein Herz weiter zu öffnen.

Bis es plötzlich sperrangelweit offen stand, für dieses Land und für diese Menschen.

Und alles war gut!

Obrigado Paraty - Brasil amado!


Bei Flut überflutet - ansonsten wunderschön



Naturgewalt



So lässt sich leben

Die bunte Stadt am Meer

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