Mein Ornithologisches Wissen ist das eines Kleinkinds. Aber es ist einfach. Wenn ich etwas sehe, was Federn hat und einen Schnabel, wenn es vielleicht dazu noch fliegt ist die Bestimmung klar: Vogel! Mehr nicht! Immerhin.
Darüber hinaus habe ich noch bestimmte Vogelspezies, die ich detaillierter kenne. Ich hasse Tauben, die auf meinem Balkon nisten. Greifvögel sind für mich, selbst wenn ich vom Habicht bis zum Bussard allen Unrecht tue: Adler! Und der einzige Stadtvogel den ich zweifelsfrei erkenne, ist die Amsel (die ist schwarz). Früher noch Spatzen, aber die habe ich schon lange nicht mehr in Hamburg gesehen. Ist mir neulich aufgefallen. Warum eigentlich? Die mochte ich gerne. Die waren schön klein und ungefährlich. Vielleicht haben die Tauben sie gefressen. Das fände ich gemein. Fressen Tauben eigentlich Spatzen?
Ich weiß nur, dass ich für meine ehemalige Kollegin Iris Krause einmal eine kranke Taube zur Polizeiwache gebracht habe. Das fand ich Quatsch. Darwin bestimmt auch! Aber alle Schüler haben geheult beim Anblick der kranken Taube, das tat mir natürlich leid. Iris ist Biologin und liebt Tiere. Sie tritt für den Tierschutz ein und hilft in Tierheimen. Das finde ich gut. Deswegen habe ich die Taube auch wirklich zur Polizeiwache gebracht. Ich mag auch Tiere. Aber vor den meisten habe ich Angst, weil ich sie nicht verstehe und weil ich denke, dass sie mich fressen wollen. Die meisten Tiere wollen immer nur fressen. Das kann ich gut verstehen, mir geht’s ja oft ähnlich. Tiere haben aber keinen Kühlschrank und keine Supermärkte und deswegen haben sie es auf mich abgesehen. Ist doch wohl klar.
Die meisten Vögel aus „die Vögel wollten Hochzeit machen“ kenne ich vom Namen, aber mal ehrlich: wie sieht ein Wiedehopf aus? Ich weiß nur eines: er brachte der Braut einen Blumentopf mit. Nett!
Hier auf Galapagos stellt sich mir also unweigerlich die Frage, die ich mir noch nie gestellt habe: Mag ich Vögel?
Ich hatte früher einen Wellensittich, den habe ich als Kind „Rolf“ getauft. Er wurde 17 Jahre alt. Ganz schön alt für einen Wellensittich. Am Ende war er so groß und dick wie ein Papagei. Das kam daher, dass er immer etwas gegessen hat, wenn ich auch gegessen habe. Rolf mochte ich sehr, auch wenn er immer hinter den Schrank fiel und man ihn mit einer langen Holzlatte retten musste.
Ich war natürlich unglaublich traurig, als er eines Tages starb.
Aber mag ich Vögel. Ich meine: Vögel im Allgemeinen?
Ich mag Menschen. Und ich mag es wenn Menschen für eine Sache brennen, wenn sie etwas lieben und es sie so begeistert, dass sie die Welt vergessen.
Auf unserem Schiff war ein Kanadier „Geoff“. Mittlerweile in Rente, aber ehemaliger Guide für diverse Expeditionen. Zum Beispiel in die Antarktis. Geoff ist Ornitholge und reiste mit seiner Frau Kate. Ich liebte es mit Geoff über die Inseln zu schlendern. Er fotografierte alle Vögel mit wachsender Begeisterung und ich tat es ihm einfach nach. Dieser Mann, der in seinem Leben vermutlich schon einen Kakapo Purzelbaum hat schlagen sehen, brach bei jedem einzelnen Darwinfinken in Begeisterung aus. Er kannte sie alle. Alle Unterarten der Darwinfinken und es war eine echte Enttäuschung, dass wir den Stocherfinken nicht zu Gesicht bekamen. Die einzige Finkenart, die sich eines Stocks als Werkzeug bedient, um an Insektenlarven zu kommen.
Er zeigte mir die verschiedenen Tölpelarten, von denen besonders der Blaufußtölpel mich begeisterte. Es waren die Geschichten rund um räuberische Fregattenvögel, tagelang von den Nestern fernbleibende Albatrosse und all die anderen Drosseln, Reiher und Galapagostauben, die mich fingen. Am Anfang möchte ich vorallem Geoff, am Ende liebte ich den Blick auf die Nester, auf die Brutarten, auf die Eier. Ich genoss die Jagdmethoden und beobachtete stundenlang Fregattenvögel beim waghalsigen Sturzflug ins Meer.
Galapagos ist bestens geeignet aus einem Banausen einen Vogelfreund zu machen. Niemand kann an einem Tölpel-Nest vorbeiziehen ohne das kleine flauschige Wesen zu lieben.
Und so danke ich Geoff und den Inseln für einen tiefen Einblick in unsere Tierwelt, der mich so sehr berührt hat, dass ich mir bei Amazon nun ein Vogelbestimmungsbuch für den Hamburger Stadtpark ausgesucht habe.
Es sollte doch gelacht sein, wenn ich dort nicht den ein oder anderen Adler ausfindig machen könnte...
Bilder:
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flauschiges Vogelkind |
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Vogel beim Brüten |
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Vogel der ganz anders aussieht als auf meinem Balkon |
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lustiger Vogel |
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Vogel so ähnlich wie ne Amsel |
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Flauschvogel |
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guter Flieger-Vogel |
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Möwe |
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zwei Möwen, die sich lieb haben |
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siehste! |
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Vogel, der nicht auf den Eiern sitzt... |
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Vogel mit blauen Füßen |
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So ein Tölpel! |
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Fliegt aber großartig! |
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Findest du nen Vogel? (Mutter ist gerade vier Tage auf see) |
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Adler |
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Großer Vogel (bis 4 Meter breit) |
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Roter Luftballon Vogel... Will damit imponieren. Gelingt auch! |
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Ich mag Vögel! |
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Vögel mögen Krebse |
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Ich mag sogar Vögel, die nicht fliegen können und
eigentlich in der Antarktis und nicht am Äquator leben sollten |
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Putz-Vogel |
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