Dienstag, 6. Dezember 2011

Angekommen im Paradies - Galapagos!



Lonesome Georg - so richtig glücklich sieht er nicht aus!
Heute bin ich im Paradies angekommen. Aber ein Paradies muss geschützt werden. Besonders vor denen, die es fast zerstört haben: Vor den Menschen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es auch die Menschen sind, die versuchen es wieder zurechtzurücken – jedenfalls der kleine Teil, der in der weltbekannten Charles-Darwin-Station auf Santa Cruz arbeitet. Dank dieser Mitarbeiter wurden zum Beispiel fünf der noch existieren Schildkrötenarten (Galapagos) gerettet. Ansonsten hieße es wie beim einzigen Überlebenden der Schildkrötenunterart abingdoni von der Insel Pinta „last chance to see“. Der „Lonesome George“ wie das siebzigjährige Schildkrötenmännchen als berühmtester und dramatischster Botschafter der Galapagos-Inseln auch genannt wird, hat einfach 
Aero Galapagos ist eine der Fluggesellschaften, die
jährlich die rund 200 000 Menschen nach Baltra bringen.
kein Weibchen mehr auf dieser Welt. Und wer an seinem Gehege vorbeikommt, der kann sich von dieser Schildkrötenart schon mal für alle Zeiten verabschieden. Das wars!
Die Menschen nutzten die Schildkröten für die Seefahrt – als Frischfleisch an Bord (auch noch praktisch und sicher in einem Panzer verpackt). Viele Schiffe machten darum extra auf Galapagos halt. Später führte man allerlei Tiere ein, die hier nun ganz und gar nicht hergehören und dieses auch über kurz oder lang unter Beweis stellten. Ziegen, die einen Kahlfraß anrichteten, der auf manchen Inseln noch immer nicht behoben ist. Ratten und Katzen, die sich an den leicht zu erreichenden Eiern der endemischen Arten labten. Kurzum: Galapagos stand davor sich aus dem Paradies zu verabschieden.
Und deswegen laufe ich auch gerne durch ein Desinfektionsbecken, lasse mein Gepäck umnebeln 
Ein bewegendes Schicksal
und beantworte immer und immer wieder die Frage: nein, ich habe weder Tiere, noch Obst, noch sonst etwas Essbares dabei. Und dann zahle ich – wie viele Tausende andere auch – 100 Dollar Nationalparkgebühren ohne mit der Wimper zu zucken. Vielleicht ist das sogar noch zu wenig? Es ist wie an vielen anderen Stellen der Welt: Ohne Galapagos würde es Ecuador noch viel schlechter gehen, als es ohnehin schon geht. Es gäbe keine Touren, keine Flüge, keine Naturführer, kein Kunsthandwerk, T-Shirts, Postkarten und alledies. Wer würde für Quito nach Ecuador kommen? (obgleich es sich lohne)
Und genau das ist die Chance der Natur: Sie ist lebend mehr wert als tot.
Das ist – so der Umkehrschluss – allerdings auch nur eine Folge aus dem wachsenden Interesse der Menschen an unserer Erde, an den Pflanzen und 
Mein erster  weltberühmter Darwin-Fink.
Hier in der Ausprägung: Flughafen-Restaurant-Fink
Tieren. Die allermeisten Touristen, die nach Galapagos kommen, sind sich der Einzigartigkeit und Besonderheit sehr bewusst.
Insgesamt fast 200 000 Menschen kamen im Jahr 2010 auf die Galapagos-Inseln und zahlten damit 20 Millionen Dollar-Nationalparkgebühren. Es sollen weniger werden? Aber kann Ecuador sich das überhaupt leisten?





  


  


  

 

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